Skip to content
Ein sprechender Rabe erzählt in einer verschneiten Winternacht alte Legenden

Ein sprechender Rabe erzählt in einer verschneiten Winternacht alte Legenden

Ein sprechender Rabe erzählt in einer verschneiten Winternacht alte Legenden

In einem kleinen Dorf, versteckt zwischen verschneiten Tannenbäumen, lag das alte Haus von Oma Elma. An einem stürmischen Winterabend, während dicke Schneeflocken vor dem Fenster tanzten, saßen die Geschwister Clara und Paul am knisternden Kaminfeuer. Plötzlich klopfte es leise am Fenster. Ein großer, schwarzer Rabe hüpfte auf das Fensterbrett.

“Herein, herein, du gefiederter Freund!”, rief Oma Elma und öffnete das Fenster. Der Rabe huschte mit einem krächzenden “Dankeschön” hinein und ließ sich neben dem wärmenden Ofen nieder.

Neugierig beäugten ihn Clara und Paul. “Er kann sprechen!”, flüsterten sie sich gegenseitig zu. Der Rabe drehte seinen Kopf zu ihnen und zwinkerte mit einem seiner schwarzen Augen. “Natürlich kann ich sprechen”, sagte er mit rauer Stimme. “Ich bin Rabenbart, der Hüter der Wintergeschichten.”

Die Kinder waren fasziniert. Sie baten Rabenbart, ihnen eine Geschichte zu erzählen. Der Rabe räusperte sich und begann mit tiefer Stimme: “In längst vergangenen Zeiten, als der Schnee noch höher lag und die Sterne heller leuchteten, lebte in diesem Dorf ein tapferes Mädchen namens Anya.”

Rabenbart erzählte ihnen von Anya, die einen bösen Geist aus dem verschneiten Wald vertrieb, von einem freundlichen Riesen, der den Dorfbewohnern half, den Fluss zu überqueren, und von einem magischen Schneestern, der Wünsche erfüllte. Mit jeder Geschichte wuchs die Fantasie der Kinder. Sie sahen die schneebedeckten Wälder vor sich, fühlten die Kälte des Windes und spürten den Mut der Helden.

Als die letzte Geschichte erzählt war, loderte das Feuer im Kamin nur noch schwach. Draußen heulte der Wind leise. Rabenbart stand auf und hüpfte zum Fenster. “Es ist Zeit für mich, weiterzuziehen”, sagte er. “Die Wintergeschichten warten auf andere Ohren.”

Clara und Paul dankten ihm für die wundervollen Geschichten. Der Rabe flog hinaus in die verschneite Nacht, seine Flügel schlugen wie dunkle Schatten gegen den Mond.

Zurück am Kaminfeuer kuschelten sich Clara und Paul an Oma Elma. “Oma, gibt es die Geschichten wirklich?”, fragte Clara leise.

Oma Elma lächelte geheimnisvoll. “Ob sie wirklich passiert sind, spielt keine Rolle, meine Liebe. Wichtig ist, dass sie uns Mut, Hoffnung und Wärme geben, genau wie das Feuer in diesem kalten Winterabend.”

Clara und Paul nickten zustimmend. In ihren Herzen wussten sie, dass die Geschichten von Rabenbart sie durch jede verschneite Nacht und jeden stürmischen Wind führen würden. Und vielleicht, so flüsterten sie sich gegenseitig zu, würden sie eines Tages sogar ihre eigenen Wintergeschichten erzählen können.

Unterstützen Sie 1 Tasse Kaffee für den Schriftsteller : https://ko-fi.com/mehtabglobal

 

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *