Ein Regentropfen nimmt das Kind mit auf eine Reise durch den Wasserkreislauf
Plitsch, platsch, platsch! Regentropfen trommelten gegen Annas Fenster. Sie liebte es, dem Rauschen zu lauschen und den tanzenden Tropfen auf der Scheibe zuzusehen. Plötzlich klopfte es. Ein Regentropfen, so groß wie eine Erbse, kullerten am Fenster herunter und winkte ihr fröhlich zu.
“Hallo Anna”, rief der Regentropfen. “Ich bin Plitsch und ich habe eine wichtige Mission: Ich nehme dich mit auf eine Reise durch den Wasserkreislauf!”
Anna staunte nicht schlecht. Ein sprechender Regentropfen? Ungläubig, aber neugierig, öffnete sie das Fenster. Plitsch sprang hinein und platschte auf ihre ausgestreckte Hand.
“Festhalten!”, rief er und kicherte.
In einem gleißenden Lichtblitz wirbelten sie davon. Anna spürte, wie sie durch die Luft schwebten, immer höher und höher, bis sie über den Wolken schwebten.
“Wow!”, rief Anna. “So hoch war ich noch nie!”
Plitsch grinste. “Das ist nur der Anfang. Sieh mal!”
Er deutete auf eine riesige Fläche aus glitzerndem Blau. Das Meer! Wellen brausten heran, krachten gegen die Küste und zerspritzten in Millionen von winzigen Tropfen.
“Hier beginnt unsere Reise”, erklärte Plitsch. “Als Regentropfen falle ich ins Meer. Dort treffe ich meine Freunde und wir warten, bis die Sonne uns erwärmt.”
Anna spürte, wie warm und wohlig es wurde. Plitsch und die anderen Regentropfen stiegen in die Luft auf, schwebten als winzige Wassertröpfchen in den Wolken.
“So entsteht Nebel”, sagte Plitsch. “Wir kühlen uns ab und bilden kleine Wolkentröpfchen. Manchmal werden wir so schwer, dass wir als Regen oder Schnee zurück auf die Erde fallen.”
Anna sah schneebedeckte Berge und grüne Wälder, Flüsse und Seen. Sie beobachtete, wie die Regentropfen Pflanzen und Tiere tränkten, in die Erde sickerten und wieder ins Meer zurückflossen.
“Der Wasserkreislauf ist ein ewiger Kreislauf”, erklärte Plitsch. “Das Wasser ist immer in Bewegung und verändert seine Form, aber es geht nie verloren.”
Plötzlich spürte Anna, wie sie sanft auf den Boden zurückfiel. Sie öffnete die Augen und sah wieder ihr Zimmer. Plitsch war verschwunden.
“War das alles ein Traum?”, flüsterte sie.
Lächelnd trat sie ans Fenster. Regentropfen trommelten gegen die Scheibe. Anna wusste jetzt, dass es nicht nur Regentropfen waren, sondern kleine Abenteurer auf einer Reise durch den Wasserkreislauf.
Ende
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