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Ein kleines Eichhörnchen sammelt nachts den schönsten Traum für das Kind.

Ein kleines Eichhörnchen sammelt nachts den schönsten Traum für das Kind

Hoch oben, versteckt im Blätterdach einer uralten Eiche, wohnte das kleine Eichhörnchen Finja. Sie war bekannt für ihr flauschiges, rotes Fell und ihre neugierigen Knopfaugen. Eines Abends, als der Mond hell am Himmel schimmerte, hörte Finja ein leises Schluchzen aus dem Garten unterhalb. Neugierig huschte sie nach unten und entdeckte ein kleines Mädchen, welches traurig auf der Schaukel saß.

“Warum weinst du, kleines Menschenkind?” fragte Finja mit sanfter Stimme.

Das Mädchen blickte überrascht auf. “Meine Oma hat erzählt, dass die schönsten Träume versteckt sind und nur wer lange sucht, sie finden kann. Aber ich habe schon überall geschaut und nichts gefunden”, erzählte sie mit traurigem Blick.

Finja runzelte die Stirn. Träume versteckt? So etwas hatte sie noch nie gehört! Aber das Mädchen wirkte so traurig, dass Finja helfen wollte. “Mach dir keine Sorgen”, tröstete sie, “ich, Finja, das Eichhörnchen, werde den schönsten Traum für dich finden!”

Mit funkelnden Augen kletterte Finja auf einen benachbarten Baum. Von dort hatte sie einen guten Überblick über den Garten. Sie beobachtete das Mädchen spielend, lachend und träumend. So konnte Finja sich ein Bild von ihren Wünschen machen.

Die Nacht verbrachte Finja auf abenteuerlicher Suche. Sie hüpfte von Blüte zu Blüte, pflückte die leuchtendsten Farben und sammelte den süßen Duft des Mondschweins. Im Bach fing sie das silberne Plätschern ein und vom Sternbild der Großen Bärin erbat sie sich einen kleinen Sternenschimmer.

Zurück auf dem Baum, webte Finja all ihre Fundstücke mit silbernen Spinnfäden, die sie vom Mondlicht geliehen hatte, zu einem Traumfänger. Er leuchtete golden im Morgengrauen und duftete nach Sommerwiese und Sternenstaub.

Als das Mädchen erwachte, hing der Traumfänger sanft über seinem Bett. Neugierig berührte sie ihn und schloss die Augen. In ihrem Traum flog sie auf dem Rücken eines Schmetterlings durch bunte Blumenwiesen, tanzte mit den Sternen und pflückte leuchtende Blüten. Es war der schönste Traum, den sie je geträumt hatte.

Von da an wusste das Mädchen, dass die schönsten Träume nicht gefunden, sondern gezaubert werden. Und manchmal reichen dafür schon ein kleines, rotes Eichhörnchen und ein wenig Sternenstaub. Finja aber hüpfte glücklich zurück in ihre Eiche, denn sie wusste, dass sie nicht nur ein Kind glücklich gemacht hatte, sondern auch gelernt hatte, dass die wahre Magie in der Hilfsbereitschaft steckt.

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