Die nächtliche Gartenparty
In dem Moment, in dem die Sonne hinter den Hügeln verschwand, erwachte der Garten der kleinen Ella zu neuem Leben. Die Rosenbüsche erstrahlten in einem Meer aus leuchtenden Glühwürmchen, die Libellen trugen zarte Lampions aus Tautropfen, und der Mond tanzte als silberner Lampion durch die Nacht. Denn heute war Nacht der großen Gartenparty!
Käfer trommelten mit rhythmischem Eifer auf Blättern, während die Grillen ein fröhliches Zirpen-Konzert zum Besten gaben. Die Schmetterlinge, in eleganten Ballkleidern aus Blütenblättern, wirbelten über die Tanzfläche aus weichem Moosboden.
Ganz aufgeregt huschte Ella an ihr Fenster und beobachtete das bunte Treiben. Da klopfte es leise an der Scheibe. Es war Ferdinand, die freundliche Feldmaus, in einem schicken, aus einem Blatt geschneiderten Anzug.
“Ella”, flüsterte er, “die Gartenparty hat schon begonnen! Komm doch mit, wir brauchen einen Ehrengast!”
Ella zögerte kurz, dann kletterte sie vorsichtig durch das Fenster hinaus. Ferdinand führte sie durch den glitzernden Garten, vorbei an Igel Igor, dessen Stachelpelz die schönsten Sterne reflektierte, und Fräulein Eule, die unter dem Sternenhimmel Geschichten erzählte.
Ella tanzte mit den Schmetterlingen, trank süßen Blütennektar und lauschte gebannt den spannenden Abenteuern der Maulwürfe. Sie verstand die Sprache der Tiere und fühlte sich zum ersten Mal so richtig dazugehörig.
Plötzlich rief eine Stimme: “Achtung! Die Sternenschnuppenparade beginnt!” Alle Augen richteten sich gebannt auf den Himmel, als leuchtende Streifen das Firmament durchquerten. Ella wünschte sich, mit den Tieren befreundet zu bleiben, auch am Tag.
Als die ersten Sonnenstrahlen durch die Bäume lugten, war die Party vorbei. Die Tiere winkten Ella zum Abschied zu. Zurück in ihrem Zimmer wusste sie, dass diese Nacht etwas Besonderes war. Sie hatte nicht nur eine tolle Gartenparty erlebt, sondern auch echte Freunde gefunden.
Von da an hörte Ella tagsüber genau auf die Geräusche im Garten. Manchmal sah sie einen flatternden Schmetterlingsflügel oder eine huschende Maus und wusste, ihre Freunde waren in der Nähe. Und nachts, wenn der Mond tanzte und die Glühwürmchen leuchteten, öffnete sie vorsichtig das Fenster. Oft hörte sie leises Kichern und das Trommeln der Käfer. Denn ihre Freundschaft mit den Tieren im Garten war keine Nacht-Illusion, sondern ein echtes Wunder, das jeden Abend unter den Sternen erblühte.
Vielleicht hörst du ja auch mal nachts Geräusche in deinem Garten. Schließe dann die Augen und träume. Wer weiß, wer dir vielleicht winkt und dich zu einer unvergesslichen Nacht-Abenteuer einlädt.
Und wer weiß, vielleicht traust du dich ja sogar, genau wie Ella, ein kleines Fenster in deiner Fantasie zu öffnen und einen Schritt in die wunderbare Welt zu wagen, die unter dem Sternenhimmel verborgen liegt. Du brauchst nur zu glauben, dann wirst du die Geräusche der Freundschaft hören, die Melodien der Freude spüren und das Leuchten der Wunder sehen, die dich erwarten.
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